Lebendig bleiben

In einer alten Spielzeugkiste verstaubt unter dem Bett, liegen Asterix und Obelix nebeneinander. "Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie so ein saftiger Wildschweinbraten schmeckt", stöhnt Obelix. Asterix seufzt: "Und ich wiess gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, einem richtigen Römer zu begegnen."
"Der Junge hat uns wohl vergessen", mein Obelix resigniert. "Ich habe gehört, er sei inzwischen zu alt, um mit uns zu spielen." Wer gut hinhört, kann die tiefen Seufzer der beiden hören.
Aus der hintersten Ecke der Kiste meldet sich plötzlich eine feine Stimme: "He, ihr beiden! Ich bin schon viel länger aus dem Rennen als ihr, aber ich habe einen Trick gefunden, wie ich in dieser Kiste lebendig bleibe."
Die Stimme des abgefriffenen Stoffhasen wird immer lauter. "Ich habe gemerkt, wenn ich mir etwas ganz konkret vorstelle, dann wird es für mich Wirklichkeit. Ich kann fühlen, wie es war, als mich der Junge beim Einschlafen in den Armen gehalten hat. Und dann fühle ich mich ganz lebendig!"
"Also, Obelix, stell dir einen grossen saftigen Wildschweinbraten vor!" "Oh! Schmatz .... himmlisch."
"Und wo sind die Römer?" Der Stoffhase schreit: "Siehst du nicht Asterix? Da kommen gerade zwei um die Ecke!" "Hah!! Lass sie mir ....!".

Renata Bürki

 

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Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können.

Mark Twain